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Mündlich oder schriftlich kommen Dutzende von Fragen wie: «Dùù, drü iiliitigi Frenkleni, kenschù daas?» Jawohl, kenne ich. 

Hier die doch etwas detailliertere Antwort: Das Wort iilitig steht im Senslerdeutschen Wörterbuch und auch im SchweizerischenIdiotikon. Dort ist es als eileitig aufgeführt, das es zumindest vom Berner Oberland bis Murten gegeben hat. Es heisst «einzeln, einfach» (statt «doppelt, mehrfach», wie man es erwarten könnte). Nùme a iiliitiga Socke zum Beispiel. Socken treten ja normalerweise im Paar auf.

Und woher kommts? Im Wörterbuch verweisen wir auf ein altes leitig «führend», verwandt mit leiten, Geleit. Das könnte sein. Möglich ist aber auch eine Herkunft von mittelhochdeutsch Lei «Art, Gattung, Sorte», das ursprünglich von französisch la loi «Gesetz; Gattung» kommt. Lej gää und leje kennen die Sensler gut vom Jassen. Es kommt auch in allerlei, anderlei, wöllerlei «aller, ander, welcher Art» vor. Und da könnte auch Ostschweizer leiig «(der)artig», mit späterem Binde-t zu leitig und monophthongiert zu liitig, dazu passen. Nur wäre so ein Wandel 200-300 Jahre her und nicht mehr verifizierbar. Also bleibt ein Fragezeichen. 

Antwort 24: Drü iiliitigi Frenkleni